DIE THERAPIE ÄLTERER JUGENDLICHER UND ERWACHSENER


Therapieansätze bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen

13 01 2017

FLUENCY SHAPING – SYSTEMATISCHER AUFBAU EINER FLÜSSIGEN SPRECHWEISE

Dieser Therapieansatz kann als moderner Nachfolger der früheren "Sprechübungsbehandlungen" angesehen werden. Der Patient erwirbt zuerst ein neues Sprechmuster, bei dem keine Stotterereignisse auftreten, dieses wird schrittweise einem natürlich klingenden Sprechen angepasst und in Alltagssituationen übertragen. Das Ziel ist, den Stotternden zu flüssigem Sprechen in jeder Situation zu führen, also die Stottersymptome möglichst weitgehend zu beseitigen. Fluency Shaping gehören zu den Verfahren, deren Effektivität recht gut untersucht ist, weil ihr Ziel, nämlich die Reduzierung von Symptomen, relativ einfach in Zahlen zu fassen ist.

STOTTERMODIFIKATION – STUTTERING MANAGEMENT

Diese von Charles Van Riper, der selbst stotterte, in den 30er Jahren entwickelte Therapie setzt an den Teufelskreisen an, die das Stottern aufrechterhalten: Das Vermeiden von Stottern verstärkt die Angst vor dem Stottern, die Angst führt wiederum zu vermehrtem Vermeidungsverhalten. Die Frustration darüber führt dazu, dass mehr Anstrengung aufgewendet wird, um Stotterereignisse zu überwinden. Dies steigert jedoch die Schwere des Stotterns und damit wiederum die Frustration. In der Therapie sollen demzufolge das Vermeidungsverhalten abgebaut und gleichzeitig Ängste und negative Einstellungen gegenüber dem Sprechen reduziert werden. Daher wird die Stottermodifikation auch als "Non-Avoidance-Ansatz" bezeichnet, was allerdings oft zu Missverständnisse führt, denn es wird sehr wohl auch am Symptom gearbeitet.

Das Ziel der Stottermodifikation besteht darin, eine Art zu stottern zu lernen, die möglichst frei von Anstrengung und Vermeidung ist. Dieses „flüssige Stottern“ beeinträchtigt kaum noch die Kommunikation und führt in vielen Situationen zu spontan flüssigem Sprechen.

MEHRDIMENSIONALE THERAPIEN – KOMBINIERTE VERFAHREN

Viele Therapeuten kombinieren heute sowohl beide oben genannten Ansätze, als auch andres wie zum Beispiel apparative Sprechhilfen, Biofeedback, Akupunktur, Bewegung usw. Einen großen Stellenwert nehmen auch Psychotherpie und Verhaltenstherapie ein.

MENTALE METHODEN

Autosuggestion / Suggestion / Autogenes Training / Positives Denken: Der Entwicklungsprozess hin zum flüssigen Sprechen wird durch mentale Vorbereitung auf das erwünschte Ziel gelenkt.

UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN

haben nicht direkt mit Sprachtherapie zu tun. Das sind unter anderem Kinesiologie, Tomatis Hörtraining, Qigong, Klangtherapie, Yoga, Bachblüten und Homöopathie.

  • RESUMEE:
    Im Idealfall wird der Therapeut aufgrund seiner Erfahrungen und seiner Weiterbildung seine ganz persönliche Kombination von Therapieansätzen anbieten, wobei er einzelne Module zu einem auf die persönlichen Bedürfnisse des Klienten zugeschnittenen Therapieprogramm zusammenfügt.

Buchempfehlungen

Büchertipps - Therapieratgeber

Allgemeine Therapie-Informationen

www.StotterTherapieRatgeber.de
"Ein unabhängiger, unparteiischer Therapieratgeber für erwachsene Stotternde, geschrieben von einem Patienten für Patienten, ohne kommerzielle Eigeninteressen."

Sprachheilpädagogik.de - Grundlagen der Therapie

Neu Patientenleitlinie "Stottern und Poltern"
der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP)