Für junge Menschen gibt es einen Lebensabschnitt, der mit außergewöhnlich großen Belastungen einhergeht, das ist die Lebensspanne etwa ab dem 10. Lebensjahr bis weit in die Mitte der 20er: Hier geschehen einschneidende Veränderungen wie Schulwechsel, Lehre, Studium, Arbeitsbeginn, Familiengründung.
Die Integration in die Gruppe der Gleichaltrigen ist wichtig, also der Wunsch, gemäß den Normen der Mehrheit zu sein. Hier findet ein stotternder junger Mensch auf der Suche nach seiner eigenen Identität oft zu einem starren, vom Stottern bestimmten Bild, das nicht dem Bild der "Normalität" entspricht.
Stotternde unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit allerdings nicht von flüssig sprechenden Menschen. Es gibt unter ihnen genauso viele intelligente und sympathische Menschen wie in der so genannten "normal sprechenden" Bevölkerung - oder eben das Gegenteil davon. Und mit den Witzfiguren oder neurotischen Charakteren, als die sie in Filmen nur allzu gern dargestellt werden, hatten Stotternde noch zu keiner Zeit etwas gemein.
Stottern zeigt sich fast ausschließlich im Gespräch mit anderen Menschen: es passiert zwischen zwei oder mehreren Personen. Hier kommen wir zu einem Aspekt des Stottern, den man weder sieht noch hört: die damit verbundenen Gefühle der Angst und der Scham. Sie haben ihre Ursachen in
Witze und Filme über "lächerliche Stotterer" tragen dazu bei, dass ein sehr negatives Bild über Stotternde geprägt wird. Aus diesem Grund leugnen viele Jugendliche ihr Stottern und versuchen es mit allen Möglichkeiten zu verbergen. Dadurch setzen sie sich aber noch stärker unter Druck.
Leider treten einige Vorurteile über das Stottern immer wieder auf.
Durch Stottern braucht sich niemand in seiner beruflichen und persönlichen Selbstverwirklichung behindern zu lassen. Viele berühmte Persönlichkeiten stottern oder haben gestottert: Marilyn Monroe, Winston Churchill, Bruce Willis, Isaac Newton, Charles Darwin ... "If You stutter You're In Good Company!" Stotternde sind in bester Gesellschaft!
Nach neuesten Untersuchungen ist im Gehirn eine Verschaltungsstelle, die für das Zusammenspiel von einzelnen Hirnregionen beim Sprechen verantwortlich ist, schwächer ausgebildet als bei flüssig sprechenden Menschen. Man kann allerdings sehr gut trainieren, diesen kleinen motorischen Nachteil durch die Aktivierung anderer Gehirnregionen auszugleichen - was in modernen ganzheitlichen Therapien bereits erfolgreich gemacht wird.
Jugendliche (Erstinformation, Erfahrungsberichte, Lesebücher)
S wie Stottern - Folder für Jugendliche (BVSS)
Broschüre "Stottern bei Jugendlichen und Erwachsenen" der dgs
The Ti-Ger Analogy of Stuttering Empowerment
Jugend-Info der Deutschen Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS)
SprachHeilWiki - Stottern bei Jugendlichen und Erwachsenen
Bessersprechen.de - Stottern bei Jugendlichen und Erwachsenen
Stottern und Schule - Info für Jugendliche der BVSS
Stottern und jetzt? - Jugend-Infoseite Stottern
Tipps für Freunde auf sprachheilpaedagogik.de