Sprache entsteht durch ein erstaunliches Zusammenspiel von Muskeln, Knochen, Bindegewebsapparat, Zahnstellung, Form der Stimmbänder, usw. Der Sprechvorgang wird exakt vom Gehirn gesteuert und ist dabei untrennbar mit unseren Gefühlen verbunden. Trotzdem erscheint Sprechen für den Gesunden ganz einfach, es geschieht fast wie von selbst.
Bei so einem komplexen System gibt es allerdings viele Störungen, Behinderungen und Einflüsse, die sich auf die Sprechflüssigkeit auswirken können. Die Sprachfähigkeit muss dabei auch im Verhältnis zum Alter und Entwicklungsstadium des Kindes beurteilt werden:
Es ist wichtig zu wissen, dass bei vielen Kindern zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr eine holprige Sprechweise (physiologisches Stottern) ganz normal ist. Dies wird mit dem Nachreifen des Nervensystems und Umstrukturierungen im Hirn erklärt oder auch, dass Denken und Sprechen sich erst einmal einstimmen müssen. Diese altersgemäßen Sprechunflüssigkeiten sind durch lockere Wiederholungen (klonische Elemente) von Satzteilen, Worten und Silben gekennzeichnet und stellen keinen Grund zur Beunruhigung dar.
Wenn jedoch Blockaden (tonische Elemente) hinzukommen, dann kann das der Beginn eines echten Stotterns sein. In diesem Fall sollten Sie den Rat eines/einer erfahrenen Logopäden/Logopädin einholen.
Auch das Stammeln (wenn einzelne Laute nicht richtig gebildet werden) ist bis zum 4. Lebensjahr des Kindes keine besorgniserregende Erscheinung.
Diese Durchgangsphasen klingen meist von selbst ab. Besonders dann, wenn die Bezugspersonen dem verständnisvoll begegnen, die Sprechfreude fördern und in das natürliche Erproben der Sprache nicht korrigierend eingreifen.
Eine große Gefahr besteht darin, dass die Umwelt falsch auf die normalerweise vorübergehende Redeflussstörung reagiert. Im Extremfall kann dadurch Sprechfreude abgebaut und Sprechangst aufgebaut werden. Das hemmt die weitere Sprachentwicklung.
Es kann sich ein gestörtes Sozialverhalten entwickeln, manche Kinder weigern sich dann, in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Personen zu sprechen.
Sprache, Sprachentwicklung, Sprach- und Sprechstörungen
Eltern (Ratgeber, Therapie-Information)
Infoblatt des LKH Klagenfurt - Stottern früh erkennen und früh behandeln
Broschüre "Störungen des Spracherwerbs" der dt. Gesellschaft für Sprachheilpädagogik
Broschüre "Stottern bei Kindern" der dt. Gesellschaft für Sprachheilpädagogik
"Stottern: Information für Betroffene und Angehörige" - Präsentation des dbs mit den Schwerpunkten: Spracherwerb und Redefluss, beginnendes Stottern, Diagnostik, Therapie
SprachHeilWiki - Stottern bei Kindern / phasenweise Unflüssigkeiten