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Logopädinnen Cornelia Schablinger und Sophie Stemmer
Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen war großartig. Es war schön mitzuerleben, wie sie sich im Laufe der Woche weiterentwickelt haben und in ihrer Persönlichkeit gewachsen sind und gefestigt wurden. Die Gestaltung der Freizeit durch das Betreuerteam war gut gewählt und abwechslungsreich, sodass für jeden etwas dabei war. Alles in allem war es eine spannende und lehrreiche Woche, in der man auch als Praktikantin die Möglichkeit hat, sich und seine Ideen einzubringen. Sophie, Praktikantin
Erstmalig nahm ich, Uli Haas, freipraktizierende Logopädin in Wien, an diesem Feriencamp teil. Gemeinsam mit Cornelia Schablinger, praktizierende Logopädin in Oberösterreich und Lisa Pachmann, Studierende an der FH Wiener Neustadt stellten wir das logopädische Team dar.
Das Freizeitteam setzte sich aus Mag. Dorothea Preinfalk, Mag. Toni Prabitz und Stefan Nothnagel zusammen.
Anfänglich stand das absichtliche Stottern im Vordergrund. Es dient zur Desensibilisierung gegen das Stottern, d.h.: alle sind mutig und zeigen das Stottern: Weiche, lockere Vokalwiederholungen am Wortbeginn, wie z.B.: A A Ananas, O O Obst, I I Igel, etc. oder weiche, lockere Konsonanten plus Vokalverbindungen, wie z.B.: Ka Ka Karotte, Fo Fo Fotoapparat, Sa Sa Salat etc. - oder Konsonantenverbindungen plus Vokal, wie z.B.: Blu Blu Blume, Kra Kra Kragen, Spli Spli Splitter etc.
Alle haben das lockere, absichtliche Stottern konsequent durchgezogen. Neben der Desensibilisierung und Abbau von Sprechängsten dient das lockere Stottern auch der Temporeduktion des Sprechens und bereitet den Zugang zu einer weichen, fließenden Sprechstimme.
Nach ca. 3 Tagen wurde aus dem absichtlichen Stottern ein modifiziertes Sprechen, d.h.: die Kinder haben begonnen, ihre Symptome wahrzunehmen und konnten teilweise harte Stottersymptome in weiche, flüssige Sprechtechniken verwandeln = Modifikation = willentliches Verändern des Stotterns.
Nebenbei haben die Kinder am Vormittag wichtige Informationen über das Stottern erhalten. Je besser sie informiert sind, desto besser können sie mit ihrem Stottern umgehen, sodass am Nachmittag an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet werden konnte: "Das verlorene Zauberbuch" - ein kleines, informatives Theaterstück über das Stottern wurde von den Kindern entwickelt und erarbeitet, welches am vorletzten Tag der "Rainbow - Gruppe", eine weitere Gruppe im Haus, bestehend aus ca. 30 Kindern und deren Betreuern, vorgespielt. Anschließend kam es zu einem interessanten Austausch zwischen den Gruppen.
Durch die tollen Freizeitunternehmungen wie Schifffahrt, Wanderung zum Nixenfall, Bogenschießen, Kanufahren / Kajakfahren am Attersee, Moorwanderung, Lagerfeuer und die vielen Spiele im Turnsaal und sonstigen Gesellschaftsspiele wurde den Kindern ausreichend Abwechslung geboten.
Jedes Kind durfte in der Einzelreflexion dem gesamten Team mitteilen, was es gut oder weniger gut fand. Ebenso erfuhr jedes Kind von uns, was wir toll und gut an ihm fanden und was wir für verbesserungswürdig halten würden.
Am Abreisetag erhielt jedes Elternpaar eines Kindes ebenfalls Informationen über unsere Beobachtungen und wir gaben den einen oder anderen Tipp. Es entstanden sehr interessante Gespräche. Ich möchte mich im Namen des ganzen Teams für das Vertrauen, das uns die Eltern geschenkt haben, ganz herzlich bedanken.
Wie wir wissen, ist Stottern nicht heilbar. Die Wissenschaft forscht und forscht, aber genau weiß man es noch nicht, warum das eine Kind stottert und das andere davon verschont bleibt. Wichtig erscheint uns, dass die Kinder wirklich gut über ihr Stottern Bescheid wissen, selbstbewusst damit umgehen lernen, ihr Stottern sich mutig thematisieren trauen und mit viel Selbstvertrauen in die Welt ziehen. Es ist uns klar, dass diese Woche nur ein kleiner Teil ihres Weges sein konnte.
In meiner langjährigen Tätigkeit in freier Praxis habe ich sehr, sehr viele Stunden mit Einzeltherapie und in Kleingruppen verbracht. Die Erfahrung einer Woche Gruppentherapie am Attersee hat mein Wissen um Vieles erweitert.
Mein großer Dank geht an: Conny, Lisa, Doro, Toni und Stefan - und es freut mich, dass bereits jetzt schon feststeht, dass wir einander im Jahr 2018 wieder am Attersee treffen werden!!!!
Vielen Dank auch an Martina Assmus - sie zieht im Hintergrund die Fäden der ÖSIS und organisiert alles, damit so ein Camp zustande und zum Laufen kommen kann.
Von Tag Eins bis zum Abschluss dieser Woche waren wir alle zusammen ein perfektes Team!
Vielen, vielen Dank und ganz herzliche Grüße aus Wien, Uli Haas, Logopädinich möchte euch auch noch einmal auf diesem Weg meinen Dank für die Woche aussprechen. Für mich war die praktische Umsetzung zu dem Thema "Stottern" nicht greifbar und deshalb wollte ich unbedingt an dem Therapie- und Feriencamp teilnehmen.
Durch die zwei hervorragenden Logopädinnen Uli und Conny wurden Theorie und Praxis miteinander verknüpft und ich konnte mit vielen positiven Eindrücken, Erfahrungen und vor allem der Transparenz des Themas nach Hause fahren.
Stets wurde ich von den beiden, aber auch von Doro, Toni und Stefan offen und herzlich empfangen und ich habe mich in dieser Woche durchgehend akzeptiert und wohl gefühlt. Mein Dank geht natürlich auch an Frau Assmus, die mir durch ihre Organisation diese eindrucksvolle Woche ermöglicht hat.
Auf diesem Weg lege ich allen angehenden LogopädInnen, aber auch bereits ausgebildeten LogopädInnen, die sich für das Thema "Stottern" interessieren und mehr darüber erfahren möchten, das Therapie- und Feriencamp ans Herz. Ich konnte vom gesamten Team in den Bereichen Gesprächsführung, Elternberatung und praktische Umsetzung viel lernen und mitnehmen und solch eine Erfahrung möchte ich nicht missen.
Vielen lieben Dank an euch alle! Es hat mich sehr gefreut euch kennen zu lernen und ich wünsche euch alles Liebe und Gute für all die weiteren Camps.
Liebe Güße, Lisa (Praktikantin)